Sonntag, 21. August 2011

Geldern: Markt: Verbot zeigt Wirkung

Ordnungsamt und Polizei sind nach gut einer Woche zufrieden mit der Entwicklung am Kleinen Markt. Den Platzverweis für Jugendliche werten sie als Erfolg. Nun sollen junge Menschen selbst Vorschläge machen.

Sicher ist eines: Ein dauerhafter Zustand kann es nicht sein, Jugendliche vom Kleinen Markt zu vertreiben. Das haben auch Ordnungsamt und Polizei erkannt, die das Platzverbot für Minderjährige am Freitag vor einer Woche ausgesprochen haben. "Wir wissen auch, dass das keine Lösung ist", sagt Guido Ingenbleek aus der Stadtverwaltung. "Wir müssen den Jugendlichen etwas anbieten, womit sie zufrieden sind." Was das sein könnte, das sollen die Jugendlichen mitentscheiden.

Ordnungsamt und Polizei haben Kindern und Jugendlichen verboten, sich weiterhin am Kleinen Markt zu treffen, und diesen als "jugendgefährdenden Ort" deklariert, nachdem sie dort mehrfach angetrunkene Kinder aufgegriffen hatten und es Beschwerden von Anwohner gegeben hatte.

Neues Konto bei Facebook

Die Stadtverwaltung hat nun beim sozialen Online-Netzwerk Facebook ein Benutzerkonto angelegt, unter dem Jugendliche ihre Wünsche äußern können. Unter "Jugendzentrum Checkpoint" ist die Seite zu finden. Wünsche stehen dort allerdings noch keine. Guido Ingenbleek ist sich aber sicher, dass sich dies ändern wird. Schließlich hätten auch zahlreiche Jugendliche bei RP Online den RP-Artikel kommentiert, in dem auf das neue Verbot hingewiesen wurde.

"Über das Ordnungsamt und den Streetworker werden wir das Angebot weiterleiten", sagt Ingenbleek. "Erwischen" die Behörden irgendwo im Stadtgebiet Jugendliche, machen sie diese auf die Facebook-Seite aufmerksam und regen an, dort eigene Ideen zu hinterlassen, welche Angebote sich die Jugendlichen wünschen, nachdem "ihr" Treffpunkt am Kleinen Markt zur verbotenen Zone erklärt wurde.

Bis spätestens Oktober sollen die Ideen gesammelt werden. Dann will man sich in der Stadtverwaltung zusammensetzen und die Ideen auswerten. Unmögliches wird es auch dann nicht geben: "Es muss sich natürlich im Rahmen der jugendschutzrechtlichen Bestimmungen bewegen", sagt Ingenbleek. Einen Platz, an dem Kinder und Jugendliche Alkohol trinken, wie es am Kleinen Markt geschehen ist, werde es keinesfalls geben.

Das aktuelle Ortsverbot bewerten Polizei und Ordnungsamt positiv. Den gefürchteten Verdrängungseffekt habe es nicht gegeben, sagt Ingenbleek. Zwar träfen sich einige Grüppchen an anderen Punkten der Stadt, etwa am Bahnhof. Dort seien sie aber nicht auffällig geworden. "Wenn sich Jugendliche irgendwo treffen, ist da ja grundsätzlich nicht gegen zu sagen", erklärt Ingenbleek. Tränken sie Alkohol, randalierten oder verschmutzten die Gegend, dann griffen die Behörden jedoch ein.

Quelle: RP/jul



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